Ich möchte auf Empfehlungen hinweisen, die das Umweltbundesamt im Februar 2022 herausgegeben hat. Dort wird auf die Problematik der hohen Ansprüche des Handels und mancher Konsumenten an das Aussehen von Obst und Gemüse hingewiesen. Diese perfekte Optik kann nämlich nicht ohne intensiven Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln erreicht werden. Deren Einsatz kann zu Belastungen von Umwelt und Klima führen. Zusätzlich verbleiben manche Lebensmittel mit äußeren Makeln auf dem Feld, da den Erzeugerbetrieben bewusst ist, dass der Handel sie nicht abnehmen wird und deshalb eine Ernte sinnlos ist.
Das Umweltbundesamt empfiehlt, dass der Handel auf seine eigens aufgestellten Anforderungen an Aussehen, Größe und Einheitlichkeit verzichtet und Konsumenten vermehrt Angebote von „fehlerhaftem“ Obst und Gemüse annehmen.
Ich kann diesen Empfehlungen nur zustimmen. Es darf nicht sein, dass Obst oder Gemüse mit Makeln im Aussehen, die überhaupt nichts über die inneren Werte wie Nährwert und Gesundheitswert aussagen, aussortiert werden. In der heutigen Zeit kann man sich so ein Etepetete-Verhalten schlicht nicht mehr leisten. Flächen sind rar geworden und stehen im Nutzungskonflikt um Wohnraum, Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Natur. Der Klimawandel führt bereits zu verringerten Ernteerträgen. Wir müssen alle Potenziale nutzen, Obst und Gemüse gehören auf den Teller.
Unter folgendem Link findet man die Pressemitteilung des Umweltbundesamtes zu dem Thema:
Hier die Broschüre vom Umweltbundesamt dazu: